Mögliche Folgen eines Energieboykotts gegen Russland
Aus der Bezirksvorstandssitzung vom 19.04.2022
Bei einer virtuellen Sitzung des CSA-Bezirksvorstandes waren die Entwicklung und die Folgen des Ukraine-Krieges das Hauptthema. Zunächst referierte Bernd Sibler, MdL und Landratskandidat für den Landkreis Deggendorf über die aktuelle Politik. Er mahnte an, dass das temporäre 9 € Ticket der Bundesregierung für den Personennahverkehr zwar für Ballungsräume hinsichtlich der derzeitigen Spritpreise ein geeignetes Mittel sei um dort Mobilität erschwinglich zu machen, jedoch nicht für Dorfbewohner im ländlichen Bereich. Sibler vertritt die Meinung, dass der Mensch, egal wo er lebt, im Mittelpunkt der Politik stehen sollte. Der Deggendorfer CSA-Bezirksvorsitzende Oliver Antretter ging auf die hohen Energiepreise und mögliche Folgen bei einem Energieboykott gegenüber Russland ein. Dieser könne dazu führen, dass zum einen die Beheizung des eigenen Wohnraums problematisch und zum anderen die Industrie aufgrund fehlender Energie sehr in der Produktion eingeschränkt werde. Die Folgen könnten sein, dass Beschäftigte ihre Arbeit verlieren, damit die Arbeitslosenzahlen steigen und ausländische Unternehmen mit weniger Energieproblemen den Produktionsengpass übernehmen könnten. Dann bestünde die Gefahr, so Antretter, dass sich diese langfristig konkurrenzfähig bei uns etablieren. Viele Menschen könnten in eine Schuldenspirale kommen, wenn das Energieproblem nicht gelöst wird. Die Entwicklung wird vom Kriegsgeschehen in der Ukraine abhängen und die Vorstandsmitglieder befürchten, dass ein Ende des Krieges noch längere Zeit dauern wird. Weitere Themen waren die Integrierung der Flüchtlinge aus der Ukraine in die Gesellschaft und die derzeitige Preisentwicklung für Produkte des Alltags, was insbesondere Geringverdiener hart trifft.