29.05.2015

CSU muss CSA ernst nehmen

CSU muss CSA ernst nehmen
CSA-Kreisverband wählt neuen Vorstand und wünscht sich mehr Anerkennung

Ulrich Schultes ist der neue und alte Kreisvorsitzender der Arbeitnehmerunion (CSA) der CSU Straubing-Stadt. Bei der Hauptversammlung mit Neuwahlen im Gasthaus Unterm Rain konnte er auf eine erfolgreiche erste Amtszeit zurückblicken. Mit 74 Mitgliedern erreichte man den höchsten Stand seit 15 Jahren. Zudem sei man auf Bezirks- und Landesebene hervorragend vertreten. In den kommenden Jahren wolle man für soziale Gerechtigkeit ebenso kämpfen wie für die Wertschätzung in der Partei.

Für den CSU-Kreisvorsitzenden und Oberbürgermeister Markus Pannermayr begann die Versammlung am Mittwochabend mit einem kleinen Schreck. Denn die Präsentationsmappe, die Ulrich Schultes für seinen Rechenschaftsbericht vorbereitet hatte, umfasste 115 Seiten. Was dann aber folgte, lobte der OB als „inhaltlich und sachlich hervorragend aufbereitet“.

Mit einer PowerPoint-Präsentation blickte Schultes auf die vergangenen zwei Jahre zurück. Bei den Wahlen zum Bezirksvorstand habe man mit vier Vertretern aus dem Kreisverband ebenso erfolgreich abgeschnitten wie bei der Wahl des Landesvorstands, wo mit Schultes selbst zum ersten Mal ein Vertreter des Straubinger Verbandes gewählt worden war. Viel Lob vom Vorsitzenden gab es auch für das Engagement bei den Wahlen 2013 und 2014 und die Hilfsbereitschaft bei zahlreichen Festen und Aktionen.

Auch künftig wolle man das Sprachrohr der CSU für soziale Belange sein. Themen wie TTIP, Pflege, Betreuungsgeld, Mindestlohn, aber auch Bildung haben nach wie vor höchste Priorität bei der Arbeitnehmerunion. Auch beim derzeit diskutierten Tarifeinheitsgesetz bezog Schultes klar Position: „Wir sind dagegen! Die CSA steht hinter den kleinen Gewerkschaften.“

Was die Wertschätzung der CSA innerhalb der CSU angehe, gebe es allerdings noch Verbesserungsbedarf, sagte Schultes und verwies auf die CSU-Liste bei den vergangenen Kommunalwahlen. Dort sei die CSA hinter anderen parteiinternen Verbänden wie der Jungen Union, der Frauenunion und der Seniorenunion oder den Ortsverbänden auf Platz 20 zu finden gewesen sein. Zudem gelte in der Parteisatzung die CSA nur als beratendes Element. So kam auch die Bitte an OB Pannermayr, sich doch stärker für die Arbeitnehmerunion einzusetzen. Man erwarte die gleiche Anerkennung, die auch anderen Verbänden entgegengebracht wird. Damit sich dieser immer daran erinnert, überreichte Schultes dem Oberbürgermeister einen brandgravierten Hammer, der den sozialpolitischen Aussagen der CSA v. a. im Straubinger Stadtrat immer Nachdruck verleihen soll.

Der OB verwies auf das gute Ergebnis der CSA bei den Stadtratswahlen. „13 Mitglieder im Stadtrat sind doch gut“, sagte Pannermayr. Gleichzeitig versprach er aber, sich auf Landesebene für die CSA stark zu machen. Denn diese spreche Themen an, die man immer im Blick haben muss. Gerade in einer Zeit, in der die Mittelschicht schmelze und die sozialen Unterschiede größer werden, müsse man für Chancengleichheit sorgen. „Damit muss die CSU die CSA ernstnehmen.“ Auch für Schultes hatte Pannermayr nur lobende Worte parat: „Du hast mit der CSA immer ganz vorne gekämpft und jede Wahl mitgetragen.“

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Georg Schwarzfischer-Engel sprach über alle wichtigen Themen, die es weiterhin anzusprechen gilt. Gegen die Kinderarmut müsse man ebenso kämpfen wie für die Einrichtung einer Pflegekammer. „Den Streik der Erzieher kann ich verstehen“, sagte er, „wir dürfen aber auch die Pfleger nicht vergessen.“

Anschließend wurde Ulrich Schultes für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Josef Graf erhielt ein Präsent für sein 35-jähriges Engagement. Für sogar 40 Jahre in der Arbeitnehmerunion wurde Lothar Heindl geehrt.

Quelle: Straubinger Tagblatt vom 22. Mai 2015

Ulrich Schultes (r.) überreicht Herrn Ober- bürgermeister (l.) den „Dran-Denken-Hammer“