10.11.2016

CSA fordert MINT-Region Straubing-Bogen

Stadt und Landkreis sollen sich bis zum Jahresende für diese Initiative bewerben
Zusammen mit dem Landkreis ist Straubing bereits Bildungsregion – nun soll diese auch MINT-Region werden, so die aktuelle Forderung der Straubinger Arbeitnehmerunion (CSA) und ihres Kreisvorsitzenden Stadtrat Ulrich Schultes. Bis zum Jahresende besteht für Gemeinden, Städte und Landkreise die Möglichkeit, sich um solche Regionen beim Bayerischen Kultusministerium zu bewerben. Gerade im Hinblick auf die zukünftige Hochschule ist Straubing geradezu prädestiniert dafür – das meint auch die Straubinger Junge Union. Erste Verhandlungen werden derzeit geführt.
Praktischen Versuchen nur zusehen? – Das soll zukünftig der Vergangenheit angehören. Schließlich wollen junge Menschen selbst experimentieren und ausprobieren. Damit dies immer öfter gelingt, fördert der Freistaat Bayern aktuell noch intensiver MINT – das Kürzel steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Viele Straubinger Schulen haben in den letzten Jahren die Qualifizierung zur „MINT-freundlichen Schule“ bzw. das Siegel „MINT-Schule“ erworben und möchten nun davon profitieren. Hierbei könnten hervorragende Synergien aus dem bereits bestehenden 5-Säulen-Programm zur Bildungsregion bzw. deren Projekten in Stadt und Landkreis entstehen, so Schultes.
Wer sonst außer der Schulstadt Straubing hat mit der Installation einer Hochschule und einer vorwiegend technisch ausgerichteten Unternehmensvielfalt sonst die Möglichkeit, „alles aus einer Hand“ anzubieten: Schule – Ausbildung – Beruf – Studium. Auf diese Weise könnten die zukünftigen Fachkräfte gleich nach dem Schulabgang an die Region gebunden werden, so Stadtrat und JU-Kreisvorsitzender Michael Hien. Stadtrat Peter Ries betont, dass gerade die Kombination „Natur, Digitalisierung und Technik“ in der Region der Nachwachsenden Rohstoffe für die Bildungseinrichtungen und die Wirtschaft von großer Bedeutung sei. Trotz profundem Theoriewissens mangle es Schul- oder Studienabgängern sehr häufig an der nötigen Praxiserfahrung. Mit der MINT-Region Straubing-Bogen würden die zahlreichen Angebote regional koordiniert und Kooperationen geschlossen, so Stadtrat Andreas Fuchs, selbst Gymnasiallehrer. Somit würde die MINT-Bildungskette vom Kindergarten bis zum Übergang in eine berufliche Ausbildung oder ein Studium optimiert und individuelle berufliche Zukunftschancen verbessert.
Die Straubinger Einrichtung „Technik für Kinder“ zeigt beispielsweise deutlich, dass Anschaulichkeit und Alltagsbezug die besten Lernergebnisse bringen und durch den Einblick in potenzielle Arbeitsplätze junge Menschen motivieren. Ein besonderes Highlight der MINT-Regionen sei die Neueinrichtung eines Schülerlabors oder eines Schülerforschungszentrums. Dieses könne optimal in die neue Hochschule für Biotechnologie und Nachhaltigkeit integriert werden und stünde dann sozusagen allen Schülerinnen und Schülern aus Stadt und Landkreis zur Verfügung. Interesse am Experimentieren in einem Hochschullabor vor Ort wecke auch das Interesse für Berufe im Bereich Nachwachsende Rohstoffe ebenso wie für das Studium – dadurch würde als positiver Nebeneffekt auch eine Steigerung der Studierendenzahl in Straubing erreicht, so Schultes.
Erste Gespräche, die seitens der Arbeitnehmerunion mit Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Landrat Josef Laumer geführt wurden, ergaben, dass diese der Initiative aufgeschlossen gegenüberstehen. Wie Oberbürgermeister Markus Pannermayr der CSA mitteilte, wurden bereits Sondierungsgespräche geführt und die Bewerbung sei derzeit in der Vorbereitungsphase. Ferner solle demnächst der Stadtrat mit dem Thema befasst werden. Die vier CSA-Stadträte hoffen, dass Straubing im niederbayerischen Raum ins Spiel gebracht wird und im Januar 2017 das Ziel als Sieger erreicht. Zudem solle bei den in den nächsten Tagen anstehenden Haushaltsberatungen der kommunale Kostenaufwand abzüglich der staatlichen Fördermittel eingeplant werden.